Handbuch der Orgelkunde, Winfried Ellerhorst, 1936, online-Ausgabe

Das Handbuch der Orgelkunde, kurz „der Ellerhorst“ hat jeden Orgelbauer irgendwann gestreift, und sei es nur im negativen Sinne. Der über 840 Seiten schwere Wälzer wurde von einem begeisterten österreichischen Orgelfreund gescannt und Scan samt Buch wieder an mich retourniert. Wir hatten uns vorher geeinigt das Ganze dann online allen Interessenten zur Verfügung zu stellen.

Was bietet uns dieser Band? Eigentlich müsste man ein PDF online stellen, das textlich abgefragt werden kann, damit der Vorteil der lexikalischen Behandlung hier genutzt werden kann. Dies ist aber aus technischen Gründen z.Zt. nicht möglich. Wahrscheinlich wird solch eine Variante Ende des Jahres von mir per DVD zur Verfügung gestellt. Die hier vorliegende Form ist ein komprimiertes PDF-Format, das insgesamt rund 85MByte beansprucht.

Am Inhaltsverzeichnis erkennt man schnell wohin der Hase rennt: I)Grundlagen der Mathematik, Physik, II) der Klang III) Werkstoffe IV) Der Klangkörper der Orgel V) Stimmung der Orgel VI) Winderzeugung und -leitungen VII) Windladen VIII) Die Steuerung der Orgel IX) Der Spieltisch X)Die Dynamik der Orgel XI) Stellung der Orgel im Raum XII) Aufbau der Orgel (Statik, Gehäuse etc) XV) Entwicklung Orgelklangstile XVI) Geschichte ORgelmusik und dann noch Orgelbauer, Orgelsachberater und Vergebung von Orgelbauten, Pflege der Orgel.

Insgesamt also eine rein technische Sicht zur Orgel in der Zeit der 30er Jahre. Also eine sehr begrenzte Perspektive.

Ich denke, dass zur Restaurierung der Instrumente der damaligen Zeit das Hinzuziehen des „Ellerhorst“ immer eine interessante Bereichung darstellt. Bei der technischen Seite allerdings ist schon allein aus der veralteten Formeldarstellung ein gewisses Problem. Hinzu kommt, dass Ellerhorst eine Menge an Formeln eingebracht hat, die kein normaler Orgelbauer je benutzt hat. Ganz gut aber sind die verschiedenen elektropneumatischen Kästchen dargestellt und Steuerungen aus dieser Zeit.

Heute wäre es eigentlich an der Zeit eine griffigere Variante zu erstellen, die mit all dem unnötigen und weit ausholenden Erläuterungen Schluss macht. Ansätze dazu bietet Mahrenholz und Goebel. Dazu wäre eigentlich nur erforderlich die wichtigsten Hebelgesetzte, Windberechnungen, Elektrik und gegenwartsbezogene Elektronik einzubinden. Wenn man dazu noch in der Lage wäre dieses ganze Rechnen in computergestützte Formen einzubringen, würde Ellerhorstens Werk wohl auf 100 Seiten sein Ende finden.

Aber dazu werden wir es im Orgelbau wohl nicht mehr bringen, weswegen die alten Schlachten immer wieder neu geschlagen werden müssen und dann die alten, überlebten Bücher wieder und wieder aufgeschlagen werden müssen.

Das vorliegende Buch hat zwischen Seite 65 und 80 produktionsbedingt fehlende Seiten.

hier also nun : Ellerhorst“Handbuch der Orgelkunde“ PDF 87 MB

gwm


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